Diskussionsforum „Berlin International Rating Roundtable“

Am 18. März fand auf Einladung der FDP-Bundestagsfraktion das Diskussionsforum „Berlin International Rating Roundtable“ im Reichstag statt.

 

Etwa 80 Teilnehmer, darunter Vertreter öffentlicher Institutionen, wie der BaFin, dem Bundesministerium für Finanzen und der ESMA (European Securities and Markets Authority), Vertretern der Fachverbände, wie Ratingagenturen und Investoren sowie einigen Abgeordneten der verschiedensten politischen Ebenen, nutzten diesen Runden Tisch um Probleme und Folgen der Regulierung von Ratingagenturen zu diskutieren.

 

Die Ratingbranche nimmt eine Schlüsselrolle auf den internationalen Finanzmärkten ein; ein Grund, weshalb sie regelmäßig in der Kritik steht. Gravierende Fehleinschätzungen der Ratingagenturen haben wesentlich zur Finanzkrise beigetragen. Obwohl die Interessenkonflikte der Branche offensichtlich waren, wurden die Agenturen zu wenig beaufsichtigt. Auf EU-Ebene wurde diese Regelungslücke geschlossen: Die Regulierung von Ratingagenturen wurde vertieft, die Bedeutung von Ratings auf den Finanzmärkten reduziert und mehr Wettbewerb auf dem Ratingmarkt angestoßen. Dies schafft mehr Transparenz und Verlässlichkeit.

 

Regelmäßig wird gefordert, die großen Ratingagenturen zu zerschlagen. Unumstritten haben diese Ratingagenturen einen erheblichen Einfluss auf die Finanzmärkte. Von einer Zerschlagung der drei großen Agenturen halte ich jedoch nichts, da diese die Ursachen der aktuellen Probleme nicht lösen würde.

 

Ratingagenturen sorgen für Wettbewerb auf den Finanzmärkten, aber sie brauchen auch untereinander Wettbewerb. Nur durch wirklichen Wettbewerb unter den Ratingagenturen kann eine hohe Qualität der Ratings gesichert werden. Das Bundeswirtschaftsministerium begrüßt daher Initiativen, die zusätzliche, möglichst auch international wettbewerbsfähige Player in den Ratingmarkt bringen wollen. Dies allerdings nur dann, wenn derartige Initiativen vollständig von der Privatwirtschaft ausgehen und getragen werden. Nur eine politisch völlig unabhängige Ratingagentur hat die Aussicht, vom Markt akzeptiert zu werden.

 

Das Bundeswirtschaftsministerium setzt sich daher für den Abbau von Marktbarrieren ein, um neuen Rating-Agenturen freien Marktzutritt zu ermöglichen.

 

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